ROME Hell Money CD. Digipak
Die Lücke die der Teufel lässt. "Hell Money" ist anders. Man verehrt Rome ja bekanntlich wegen des Kunstgriffs, ganz nach den eigenen Regeln, die verschiedensten musikalischen wie lyrischen Sprachen in einer meta-politischen, para-religiösen Poesie zu vereinen, in welcher auch die widersprüchlichsten Elemente aus Philosophie und Geschichte ihren Platz finden, und sich in faszinierenden und einzigartigen Songzyklen und Industrial-beeinflussten (Klang-)Collagen vereinen.
"Hell Money" ist anders. Man kennt Jerome Reuter als düster-romantischen Chansonnier, getreu den europäischen und amerikanischen Traditionen (Jacques Brel, Johnny Cash, u.v.a), dessen Lyrics stilistische Elemente von Expressionismus bis Post-Modernismus vermischen, wobei man als Hörer bei jedem Wort tiefer in die dunklen Klangsphären eintaucht. "Hell Money" ist anders. Man liebt Rome's konzeptuellen Text- und Klang-Collagen, welche einem öfters eine neue Sicht auf die Welt und ihre Ereignisse vermitteln, wobei man immerwährend auch die Stimme der Unterdrückten vernimmt. "Hell Money" ist in der Tat- anders. "Hell Money" ist eine emotionale Tour-de-Force durch die verworrenen Hirnstränge eines Gehetzten, eines von Sucht, Zerstörungswut und Gier Zerrissenen; eine einsame Reise ans Ende der Nacht. Die Songs bleiben karg und rau. Die Stimme ist nicht die der Vernunft, sondern die des resolut Gequälten. Musikalisch steht eine von Wut angetriebene Gitarre im Mittelpunkt, mit spärlicher Percussion versehen. Keine martialischen Trommeln, kein Retroschick, nur eine klaffende Lücke: Die Lücke die der Teufel lässt. "Hell Money" ist Gewalt und Rache. Unbeschönt, ungeschminkt, krank, intim...und letztendlich ehrlich.
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